7
Aug
2006

Absturz

Jetzt verstehe ich das Kiffen. Jetzt verstehe ich, was Leute dazu bewegt diese Droge zu mögen. Es ist die völlige Gleichgültigkeit allem gegenüber. Man redet einfach nur um irgendwas zu sagen. Tut all das, was man sonst mit allen Mitteln zu verhindern versucht.
So ging es mir. Und genau das ist das was ich nicht will; gleichgültig sein, unreal, unmenschlich. Schwachsinnig. Fröhlich über das schlichte Existieren meiner selbst. Wenn mich das schon so rasend macht, wie würde ich dann erst Chemisches finden? Ich werde es wohl nie wissen, und ich will es auch gar nicht. Wenn Menschen nicht mit ihrem Leben klarkommen, mit aller Gewalt Ablenkung brauchen... sollen sie Drogen nehmen. Meinetwegen. Ich finde das erbärmlich und feige. Für manche ist es vielleicht entspannend oder nur Spaß... Aber genauso verachte ich diese Leute wie die, die süchtig sind. Sollen sie sich ihre Coolness, ihre Entspannung, ihren Spaß woanders suchen. Das ist nur ein Zeichen von Schwäche und Wichtigtuerei. Die, die meinen, damit cool zu sein, ihr Ego zu pushen, dann dazu zu gehören... die wollen nur ihre Komplexe überspielen. Am besten sind die dran, die auf nichts angewiesen sind. Man sagt, kiffen, Heroin; Drogen, machen frei. Aber genau das Gegenteil ist es. Wenn du nach deinem Höhenflug wieder gelandet bist, langsam wieder klar wirst... wieder draufkommst... merkst du, dass du es brauchst. Du lebst dafür. Und es gibt nichts unfreieres als Drogen. Die du brauchst, weil du das Gefühl brauchst, den Kick oder was auch immer sie dir geben mögen. Es gibt nichts Paradoxeres als zu sagen, Drogen machten frei.
Ich bin nicht frei. Sicher nicht. Ich brauche auch Dinge. Ich brauche die Kontrolle über mich, das Gefühl für mich, das Rauchen. Es gibt Gewohnheiten und andere Sachen, die man einfach aus Routine oder gerne tut. Im Prinzip kann man auf alles verzichten, weil kaum etwas wirklich lebensnotwendig ist. Aber seine kleine, vergängliche Existenz von ein paar kleinen grünen Klumpen oder einem kleinen Päckchen weißen Pulvers abhängig zu machen ist irgendwann unverzichtbar.
Das kleinste Glück... es liegt gleich vor dir!
Nehmt es! Raucht es! Spritzt es! Schnieft es!

Warum können wir nicht einfach frei sein? Wie die Vögel, einfach wegfliegen, alles hinter sich lassen. Wie Kinder träumen...
Weil wir zu schwer sind. Wir haben viel zu viel Ballast; Verpflichtungen, Probleme, Verantwortungen, der uns am Boden hält; Dinge, die uns so wichtig, lebenswichtig, erscheinen. Die Vögel müssen sich nur um ihre Nachkommen und ihr Überleben kümmern.
Wir haben einfach zu viel.
Und deshalb können wir nie frei sein!

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